26
Okt

Hühner sind weit mehr als Schmuck für Haus und Garten

Die Erfolgsgeschichte von Fausta John

 

Während Geflügelhaltung im ländlichen Tansania weit verbreitet ist – Hühner Ientlang der Strassen trifft man immer wieder auf im Staub pickende Hühner – haben die wenigsten Bauernfamilien Zugang zu Informationen über eine angemessene Fütterung oder ein nachhaltiges Krankheitsmanagement. Deshalb packte die Bäuerin und zweifache Mutter Fausta John die Gelegenheit beim Schopf und liess sich von Sustainable Agriculture Tanzania (SAT) in biologischer Geflügelhaltung ausbilden. Die Bemühungen zahlten sich aus – Faustas Hühnerschar ist gewachsen, die Tiere sind kräftiger und verkaufen sich nun zu einem höheren Preis.
„So lange ich mich erinnern kann, besass ich Hühner“, sagt Fausta John, „aber nach der Ausbildung in biologischer Geflügelhaltung änderte ich die Art der Fütterung und Haltung.“ In Bamba, einem Bauerndorf in der zentraltansanischen Region Morogoro, betreiben viele Familien Geflügelhaltung. Die Hühner leben normalerweise rund ums Haus und fressen, was immer sie am Boden finden. Fausta John hatte ihren Hühnern keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, bevor sie den Kurs über biologische Geflügelhaltung absolvierte. „Ich habe nie etwas über diese Tiere gelernt“, fügt sie an. „Sie waren einfach da.“ Ramadhani Kassim, Sekretär der Bauerngruppe Tupendane Poultry I(was „einander respektieren“ heisst in Suaheli) aus Bamba und ebenfalls Geflügelhalter, erklärt: „In meinen Augen schmückten die Hühner ähnlich wie Blumen unser Haus und Garten.“ Nun aber bereiten Fausta und Ramadhani gesundes und nährstoffreiches Futter für ihre Tiere zu – mehrheitlich aus Ernterückständen – und bemühen sich um geeignete Hühnerställe. Im Rahmen des von Swisscontact finanzierten Skills Development for the Agriculture Sector (SDAS) Projekt, erhielt Tupandane regelmässige Trainingseinheiten von SAT, unter anderem in biologischer Geflügelhaltung.
An diesem Morgen streunen kräftige Hennen mit ihren Kücken durch den Garten der Familie John. Trotz der sichtbaren positiven Veränderungen gibt sich Fausta noch nicht zufrieden. Sie hofft, zusätzliche Informationen über tiergerechten Stallbau und die Bekämpfung von Geflügel-krankheiten zu erhalten, da sie ihre Hühnerschar noch immer jeden dritten Monat mit Medikamenten behandeln muss. „Ich kann meine Hühner aber bereits jetzt zu einem guten Fausta JohnPreis verkaufen, wann immer ich darauf angewiesen bin. Den Kunden gefällt das gesunde Aussehen der Tiere.“ Hühner zu halten dient Fausta auch als Bankkonto und sichert ihr einen stetigen Zugang zum benötigten Bargeld. Zudem kann ihre eigene Familie nun von Zeit zu Zeit nahrhafte Eier und Pouletschenkel geniessen.
Ramadhanis Hühnerfamilie wuchs auf über hundert Stück an und bewohnt einen kleinen Stall und hölzerne Kisten vor dem Haus. Sobald er genügend Geld auf die Seite gelegt hat oder ein Darlehen erhält, möchte Ramadhani ein neues, tierfreundliches und sonnendurch-flutetes Hühnerhaus bauen, das gut durchlüftet ist und somit das Risiko von luftübertragenen Krankheiten verringert.
„Sie benötigen nun mehr Platz“, erklärt er und zeigt seinen Nachbarn stolz die muskulösen Beine seines beeindruckend grossen Hahns.

 

Fausta John (2)Fausta John ist Kleinbäuerin aus Bamba, ein Dorf Mitten in den Uluguru-Bergen

 

 

 

 

 

 

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