26
Okt

Der UluGuru der biologischen Berglandwirtschaft

Die Erfolgsgeschichte von Pius Paulini

 

MboleaHoch oben in den Uluguru Bergen, wo die Luft klar und die Landschaft in sattes Grün getaucht ist, liegt ein kleines Dorf, das jemanden sehr Spezielles beherbergt: Pius Paulini, ein leidenschaftlicher Bio-Bauer, dessen Talent für nachhaltige Landwirtschaft ansteckend zu sein scheint. Pius stellte nicht nur seine eigenen Felder vor drei Jahren erfolgreich auf biologische Landwirtschaft um, er half auch beim Aufbau neuer Bauerngruppen in den Nachbardörfern mit. Nun bildet er sie im Terrassenbau, Kompostieren und in der Produktion von ökologischen Pestiziden aus.
Pius Paulinis eigene Bauerngruppe, die den bedeutungsvollen Namen ”Maendeleo” trägt – Fortschritt in Suaheli, war die erste von SAT ausgebildete Gruppe überhaupt. „Wir sahen, wie sich die Bodenfruchtbarkeit verbesserte und wie unsere Erträge stiegen infolge des Trainings mit SAT. Deshalb entschlossen wir uns, das neu gewonnene Wissen weiter zu geben und andere Dörfer auszubilden“, erklärt Pius. Mit seinen fünfzig Jahren und vier Kindern ist Pius noch immer voller Energie und Motivation. Als Vorsitzender von Maendeleo hat er die Umstellung des gruppeneigenen Feldes auf Biolandbau aufmerksam mitverfolgt. Im Rahmen des SAT Bustani ya Tushikamane Projekts haben die Bauern in ihrem Demonstrationsgarten Paulini - Shopvollständig auf synthetische Düngemittel und Pestizide verzichtet und dafür biologische Anbaumethoden praktiziert.
Maendeleo war nicht nur die erste von SAT ausgebildete Gruppe, sie wurde auch als erste nach offiziellen biologischen Standards zertifiziert. Heute verkaufen Towelos Kleinbauern ihre Produkte im Bioladen von SAT in Morogoro und in den umliegenden Dörfern. „Du kannst den Unterschied schmecken“, meint Pius und zeigt auf sein frisch geerntetes Gemüse. „Der Gebrauch von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden führte zu wässrigen Gurken und Melonen und liess den Amaranth leicht bitter schmecken.“
Seit die Bauernfamilien auf biologische Landwirtschaft umgestellt haben, schmecken ihre Produkte hingegen so, wie sie sollten: frisch, gesund und ein wenig süss.
Motiviert durch den Erfolg seines eigenen Dorfes ging Pius einen Schritt weiter: er besuchte sein Nachbardorf und informierte die Bäuerinnen und Bauern über die Veränderungen, die mit nachhaltigen Anbaumethoden einhergehen können.
HangNachdem sie den Demonstrationsgarten in Towelo gesehen hatten, entschieden sich zwei Nachbardörfer, Pius zu folgen. „Ich habe das Facilitator Training absolviert, das SAT anbietet, und instruiere nun andere Bauerngruppen in nachhaltiger Landwirtschaft in Berggebieten“, erklärt Pius.
„Das Problem der abnehmenden Bodenfruchtbarkeit ist in vielen Dörfern in der Umgebung verbreitet. Biologische Anbaumethoden, die die Bodenfruchtbarkeit erhalten, können Kleinbauern weiterhelfen, die mit diesem Problem zu kämpfen haben.“ In einem ersten Schritt bildete Pius seine Nachbarn im Terrassenbau, Kompostieren und in der Herstellung von natürlichem Dünger aus. Mindestens ein Mal pro Woche besuchte Pius die beiden Bauerngruppen in ihrem Demonstrationsgarten und führte neue Themen gemäss der aktuellen Jahreszeiten ein. Regelmässig schloss sich Mr. Hugo Kunguru, ein erfahrener SAT-Mitarbeiter, den Treffen an und stand den Lernenden und dem Ausbildner mit zusätzlichem Rat und Tat zur Seite. In der Zwischenzeit wissen die beiden Bauerngruppe natürliche Pestizide und Herbizide herzustellen und haben bereits damit begonnen, ihre eigenen Felder für die nächste Saatzeit – diesmal biologisch – vorzubereiten.
Anstatt sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, schmiedet Pius aber bereits neue Pläne für seine Heimatregion. Der energetische Bauer möchte regelmässige Treffen mit Vertretern aus allen Dörfern der Region, die Kurse in biologischer Landwirtschaft besucht haben, organisieren, um aktuelle Anliegen zu diskutieren – sowohl Herausforderungen als auch Erfolgserlebnisse. „Die Bäuerinnen und Bauern sollen die Möglichkeit erhalten, stetig Wissen und Erfahrungen auszutauschen“, fasst er sein Anliegen zusammen, „denn wir lernen jeden Tag Neues.“

PiusPius Paulini ist Bergbauer aus Towelo ein Dorf im Herzen der Uluguru-Berge

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